Freiimfelde/Kanenaer Weg

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Wappen von Halle (Saale)
Wappen von Halle (Saale)
Freiimfelde / Kanenaer Weg
Stadtviertel von Halle (Saale)
Lage des Stadtteils Freiimfelde/Kanenaer Weg in Halle (Saale) (anklickbare Karte)AltstadtAmmendorf/BeesenBöllberg/WörmlitzBüschdorfDamaschkestraßeDautzschDiemitzDieselstraßeDölauDölauer HeideFreiimfelde/Kanenaer WegFrohe ZukunftGesundbrunnenGewerbegebiet NeustadtGiebichensteinGottfried-Keller-SiedlungHeide-Nord/BlumenauHeide-SüdIndustriegebiet NordKanena/BruckdorfKröllwitzLandrainLettinLutherplatz/Thüringer BahnhofNietlebenMötzlichNördliche InnenstadtNördliche NeustadtPaulusviertelPlanenaRadewell/OsendorfReideburgSaaleaueSeebenSilberhöheSüdliche NeustadtSüdstadtTornauTrothaWestliche NeustadtAm Wasserturm/ThaerviertelSüdliche Innenstadt
Lage des Stadtteils Freiimfelde/Kanenaer Weg in Halle (Saale) (anklickbare Karte)
Koordinaten 51° 28′ 57″ N, 11° 59′ 16″ OKoordinaten: 51° 28′ 57″ N, 11° 59′ 16″ O.
Fläche 3,324 km²
Einwohner 3555 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 1069 Einwohner/km²
Postleitzahl 06112
Vorwahl 0345
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B6
Eisenbahn siehe Halle (Saale) Hauptbahnhof
Straßenbahn 7 10
Bus 27 32 351
Christuskirche in der Freiimfelder Str.

Freiimfelde / Kanenaer Weg ist ein Stadtviertel im Stadtbezirk Ost von Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2022 hatte es 3.555 Einwohner.[1]

Das Viertel liegt an der Westgrenze des Stadtbezirks Ost zwischen den Stadtteilen Diemitz, Nördliche Innenstadt, Büschdorf, Dieselstraße und Kanena/Bruckdorf.

Es wird erschlossen durch die Hauptverkehrsstraßen Freiimfelder Straße und Delitzscher Straße.[2]

Außerdem enthält es seit September 2023 die Bahnanlagen des halleschen Hauptbahnhofs und des Güterbahnhofs, die vorher ein eigenständiges Stadtviertel mit dem Namen Gebiet der DB waren.[3]

Freiimfelde, vor 1815 Freienfelde genannt, war ein Rittergut im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg, das unter adliger Herrschaft und unter Obergerichtsbarkeit des Amts Giebichenstein stand.[4] 1680 kam es mit dem Saalkreis zum Herzogtum Magdeburg unter brandenburg-preußischer Herrschaft. Mit dem Frieden von Tilsit wurde das Rittergut Freienfelde im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Es gehörte zum Kanton Halle-Land.[5] Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis.

Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde das Gut im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.[6] Am 10. November 1819 erfolgte die Eingliederung des Ritterguts Freiimfelde in den Stadtkreis Halle a./S.[7] Das heute noch zu sehende Herrenhaus des Ritterguts Freiimfelde wurde – den Familienpapieren zufolge – vom preußischen Architekten Andreas Schlüter (Architekt) für den damaligen Besitzer des Gutes, den kurbrandenburgischen Geheimrat Nikolaus Bartholomäus von Danckelmann errichtet (siehe Portalüberschrift). Hier unterhielt der preußische Pädagoge Gerd Eilers nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst von 1848 bis 1857 eine „Knabenerziehungsanstalt“, die vor allem von Kindern adeliger Gutsbesitzer besucht wurde[8]. 1857 gelangte es in den Besitz der Unternehmerfamilie Spatz, die dort eine große Drahtfabrik errichtete; das freistehende Herrenhaus mit Eingangsportal und die umgebenden Industriebauten sind noch zu sehen. - Das Gutshaus Freyimfelde war Geburtsort des Zoologen und Forschungsreisenden Paul Spatz. 1951 enteignet, wurde das Gut nach 1989 an die Besitzerfamilie rückübertragen.[9]

Im Jahr 2010 galt Freiimfelde als eins Stadtviertel mit der höchsten Leerstandsquote Deutschlands[10], 2011 wurden 48 % Leerstand festgestellt[11]. Seit 2012 erschafft das Kunstprojekt „Freiraumgalerie“ großflächige Wandbilder an Fassaden und Brandwänden[12][13], Brachflächen werden zu Parks und Gärten. Gemeinsam mit dem Kunstprojekt erschaffte eine Bürgerinitiative ein neues Quartierskonzept für Freiimfelde.[14] Leerstand wird saniert und das Image des Viertels verbessert. Die Leerstandsquote ist auf 15 % gesunken.[15]

Commons: Freiimfelde (Halle) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadt Halle (Saale): Stadtteile. Abgerufen am 7. Januar 2024.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Stadt Halle (Saale): Amtsblatt 16/2023. (PDF, 1,9 MB) 1. September 2023, S. 9, abgerufen am 7. Januar 2024.
  4. Erwähnung des Orts im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 127 und 130
  5. Beschreibung des Saale-Departements
  6. Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Der Stadtkreis Halle a./S. auf www.territorial.de
  8. Jäger, "Eilers, Gerd" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 756–758 Digitalisat. Siehe auch: Jahresbericht der Eilers'schen Unterrichts- und Erziehungs-Anstalt zu Freyimfelde bei Halle a. d. Saale von Michaelis 1853 – 1854. 28 S. Halle : Heynemann 1854 und Bericht über die weitere Entwicklung und den gegenwärtigen Stand der Eilers'schen Unterrichts- und Erziehungsanstalt zu Freyimfelde. Halle : Heynemann 1851–1852
  9. Geschichte des Ritterguts
  10. Die Strasse als Galerie. In: Garten + Landschaft. Abgerufen am 30. Juni 2024 (deutsch).
  11. Stadtmacher-Archiv: Komm wir machen die Häuser zur Leinwand…! Abgerufen am 30. Juni 2024.
  12. Björn Hermann: Urban Art, haushoch - Die Freiraumgalerie in Halle. In: Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt. 23. Juli 2020, abgerufen am 30. Juni 2024 (deutsch).
  13. Jana Krimmling: Freiraumgalerie Halle. In: deinhalle.de. 8. Dezember 2023, abgerufen am 30. Juni 2024 (deutsch).
  14. Hendryk v. Busse, Danilo Halle, Ina Treihse: Bürgerschaftliches Quartierskonzept Halle - Freiimfelde. Hrsg.: Stadt Halle Saale. 2017 (freiraumgalerie.com).
  15. jweidemann: Anleitung zur Miteinanderstadt. In: Wohnungswirtschaft. 29. März 2021, abgerufen am 30. Juni 2024 (deutsch).